Eisenbahn Förderverein Westsachsen Ostthüringen EFWO "Friedrich List" e. V.

Wir haben Visionen für eine Lebenswerte Eisenbahn

Aus der „Initiative 29. Mai“ des Aktionsbündnisses „Rote Diesteln“ in und bei der PDS Zwickau heraus gründete sich am 30. März 2001 der Eisenbahnförderverein Westsachsen-Ostthüringen „Friedrich List“ e. V. Hintergrund ist und bleibt die Wiederbelebung der Eisenbahnstrecke Werdau – Wünschendorf/Elster als wichtiger Bestandteil der Eisenbahnverbindung zwischen Zwickau und Gera. Der Verein fördert: den Erhalt der Eisenbahnstrecke Werdau – Wünschendorf – Weida, die sinnvolle, touristische, kulturelle und museale Nutzung dieser Eisenbahnverbindung. Hierzu wurden machbare Konzepte für die wirtschaftliche Nutzung von Bahnkunden im Reise- und Güterzugbetrieb erstellt. Seit dem Jahr 2007 ist der Eisenbahnförderverein EFWO „Friedrich List“ e.V. Kooperationspartner der Deutschen Regionaleisenbahngesellschaft GmbH welche als Eisenbahninfrastrukturunternehmen die Werdauer Waldeisenbahn seit 2007 untersteht. So wurden seit 2007 mehrere tausend Arbeitsstunden des Vereins in diese Strecke investiert und bis 2011 mehr als 8 Kilometer der Strecke wieder grundhaft von Bewuchs befreit. Aber nicht nur für die Werdauer Waldeisenbahn macht sich unser Verein stark. So wurde im Jahr 2009 die Kooperation mit dem Limbach-Oberfrohnaer Eisenbahnverein LOEV e.V. geschlossen und ein Schulterschluss mit der DRE sowie dem DBV zur Rettung der Muldentalbahn zwischen Glauchau - Rochlitz - Großbothen vorangetrieben. Auch bei der Muldentalbahn helfen wir entsprechend unserer Möglichkeiten mit, diese wieder in einen fahrwerten Zustand zu bekommen.

Im Wissen darum das auch wir keine Wunder vollbringen können, zeigen sich seit Bestehen unseres Vereins große Probleme mit der regionalen und überregionalen Politik welche es mehr schwerer macht eine Eisenbahnstrecke zu reaktivieren, als dieses für die Entwicklung des ländlichen Raumes und deren Menschen zu unterstützen. Dementsprechend langwierige Prozesse sind hierbei leider dem Ziel nicht gerade förderlich gesonnen, was die Vereinsarbeit nicht immer einfach macht.

Dennoch wurden seither zahlreiche Sonderfahrten durch den EFWO „Friedrich List“ e.V. organisiert. 2001 war es der letzte Dampflokbespannte Reisezug welcher auf dem Streckenabschnitt Seelingstädt – Gauern, aus Anlass 125 Jahre Eisenbahnstrecke Werdau – Wünschendorf/Elster noch einmal pendeln durfte. So wurde 2004 die erste Auflage der legendären Aktion „Historischer Schienenersatzverkehr“ ins Leben gerufen und mit einen alten Omnibus der Bauart H6-B der Stilllegung zum Trotz zwischen Zwickau und Gera auf den Spuren der Werdauer Waldeisenbahn entlang gefahren, mit Wiederholung auch im fahrplanmäßigen Verkehr. 2007 fanden bereits die ersten Draisinenfahrten zwischen Langenbernsdorf und Teichwolframsdorf statt. 2009 wurde erstmals der Streckenabschnitt Werdau – Langenbernsdorf mit der historischen Handhebeldraisine aus Weimar, seit der Stilllegung befahren. Unser Ziel ist es aber auf eine Betriebsgenehmigung hinzuwirken und auch motorisiert öffentliche Gelegenheitsverkehre als Beitrag der schrittweisen Reaktivierung endlich anbieten zu können. Unser Vereinsbahnhof in Werdau/west soll auch wieder in vollen Glanz erstrahlen, eine Brandstiftung im Februar 2008 zerstörte das historische Gebäude so sehr, dass eine 5 stellige Summe derzeit von uns allein aufgebracht werden muss. Auch hier bekommen wir die Auswüchse unseres ach so gerechten Staat und seiner Justiz zu spüren. Entsprechend verlängern tut sich der Zeitraum um das Ziel endlich zu erreichen.

Ähnlich steht es bei der Förderung des technischen Denkmalschutz sowie die geschichtliche Aufarbeitung von Eisenbahnwerkstätten in seinen Einzugsbereich. So initiierte unser Verein 2002 die Gründung der Freizeitgruppe „Historische Werkstätten & Eisenbahntechnik“ im ehemaligen RAW Zwickau und stellte ein Konzept zur Schaffung eines Bahntechnischen Industriemuseums öffentlich vor. Mehr als 20 Schienenfahrzeuge, Maschinen und historische Anlagen konnten vorerst vor der Verschrottung gerettet werden. Leider schlugen wenig später die ersten Langfinger bekannter Eisenbahnvereine zu und was sie gerade benötigten, verschwand neben den Verschrottungsaktionen der Deutschen Bahn AG im Jahr 2005, aus der ehemaligen Lokwerkstatt. Ein bis heute andauernder krampfhafter Kampf um Technische Denkmale wurde seit Erwerb des RAW-Geländes durch die Stadt Zwickau nun mit dieser weitergeführt. Alles geht kaputt und zu guter Letzt wurden im Sommer 2010 erneut Güterwagen die uns gehören gestohlen. Andere wurden aufgebrochen und bereits gerettetes Archivmaterial vernichtet. Es ist leider nicht immer einfach, wenn man zuschauen muss, wie Jahrelange Arbeit zerstört und vernichtet wird. Wir bleiben deswegen trotzdem Standhaft, auch bei Tiefschlägen. Und es ist nach 10 Jahren Vereinsbestehen Feststellbar, das es gut und richtig war unseren Verein zu gründen. Unsere Spuren haben wir hinterlassen. Mitmachen lohnt sich also um etwas verändern zu wollen. Es wird nie Langweilig und bei uns bekommt man auch die Musik mit welche hinter den Kulissen bei der Eisenbahn gespielt wird. Wir haben Visionen für eine Lebenswerte Eisenbahn, mit welcher auch wieder Menschen in Lohn und Brot kommen könnten. Nur liegt es nicht an uns allein. Mach mit, für mehr Bahn im Land. Mehr Informationen und Eindrücke zur Vereinsarbeit gibt es unter dem Link Vereinsleben.